Wir brauchen Stress…wo ist die Grenze, und wie können wir uns vor Überlastung schützen!

Den Begriff Stress hat heutzutage immer eine negative Zuordnung, und ist geprägt von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und den individuellen Erlebnissen in der Interaktion mit dieser.

Ursprünglich wurde der Begriff Stress vom österreichisch-kanadische Forscher Hans Selye geprägt, um die Reaktion von biologischen Systemen – also Tieren und Menschen – auf Belastung und Anforderungen zu beschreiben. Mit Stress reagiert der Körper auf bestimmte Situationen, in denen eine erhöhte Leistungsbereitschaft benötigt wird.

Stress ist also eine die körperliche und psychische Antwort des Organismus auf Belastung, also eine angeborene und erworbene Reaktion, die es ermöglicht, uns schnell auf wechselnde Lebensumstände einzustellen.

In dosierter Dosis scheinen wir Stress zu benötigen

Evolutionär ermöglichte uns Stress früher den Angriff oder die Flucht in angemessener Intensität. Heute stehen diese beiden “Ventile” in der Regel natürlich nicht zur Verfügung. Das führt zur Starre und die freigesetzten Energien werden nicht mehr genutzt und richten sich gegen den eigenen Körper.

Jeder von uns kennt Situationen in denen wir mehr oder weniger stark mit Stressreaktionen umgehen müssen. Dies geschieht immer auf vier Ebenen – allerdings mit individuell unterschiedlichen Ausprägungen –, es sind die

  • kognitive Ebene
  • emotionale Ebene
  • vegetativ-hormonelle Ebene
  • muskuläre Ebene

 

Wann wird die Stressbelastung zu viel für uns?

Sicherlich kann man keine pauschal gültige Grenze finden und definieren. Man kann 18 Stunden am Tag arbeiten und fühlt sich wohl, aber manchmal reichen 3 Stunden um negative und belastende Symptome aufzubauen. Manchmal erleben wir ähnliche Situationen im Alltag sehr unterschiedlich, und wir reagieren sensibler.

Ebenso aber gibt es immer wieder Situationen in denen wir Stress als Herausforderung und Ansporn interpretieren. Das sind die Situationen, neben einer angemessenen Stressentlastung auf denen eine moderne Stresstherapie aufbaut.

Wir können Stresssituationen nicht vermeiden, aber was hindert uns daran besser und angemessener damit umzugehen? Wie so oft ist hierbei ein Phänomen zu beobachten, welches uns in vielen Bereichen unseres Lebens in unserer Gesellschaft verfolgt.

Wir haben kein Wissensproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.

 

Was können wir also tun?

Jede Stresssituation erfordert grundsätzlich eine maßgeschneiderte Methode, um angemessen mit ihr fertig zu werden. Deswegen benötigt jeder Mensch ein umfangreiches und flexibles Repertoire an Bewältigungsstrategien. Dies kann man lernen und trainieren.

So individuell die Wirkung des Stresses auf uns ist so individuell sind auch die Lösungen, welche wir für uns passend finden müssen. Auch die Lösungen und Strategien zum besseren Umgang mit Stress sollten auf den vier Ebenen – kognitiv, emotional, vegetativ-hormonell, muskulär – wirken.

In dem individuell zu verstehenden Ursachenkomplex von Stressbelastung liegt aber auch die große Chance von betroffenen Personen, aus dem Teufelskreis vom Erleben negativen Situationen und den nicht vorhandenen Ausgleich, herauszukommen.

Denn so vielfältig die Ursachen können und müssen auch die Lösungen sein!

Auf welches Repertoire können Sie vielleicht schon zurückgreifen?

Es muss ja nicht immer – aber kann –Yoga sein, vielleicht hilft ein Boxsack im Keller oder der wiederentdeckte Zauberwürfel aus der Jugend oder eine schöner Spaziergang an der frischen Luft. Probieren Sie es aus.

Haben Sie Spaß daran sich zu entdecken und kennenzulernen; und vor allem Dinge und Einstellungen auszuprobieren welche Ihnen persönlich helfen die unvermeidliche und kommende Stresssituation zu bewältigen und Potenziale zu entfalten. 

Stellen Sie sich Ihren eigenen „Werkzeugkasten“ zusammen, sammeln Sie Erfahrungen und trainieren Sie. Das macht Sie Handlung sicherer im Umgang mit Stress, und …. wenn man einen Schirm dabei hat, regnet es meist nicht!

 

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